GdW-Präsident besucht Saarbrücken
Der GdW – Gesamtverband der Wohnungswirtschaft – ist der Dachverband von 14 wohnungs- und immobilienwirtschaftlichen Regionalverbänden, in denen rund 3.000 Wohnungsunternehmen und Genossenschaften organisiert sind.
Präsident Axel Gedaschko besuchte im Juni das Saarland, um sich vor Ort ein Bild über den Wohnungsmarkt zu machen. Schwerpunkte waren dabei unter anderem die Themen Nachbarschaft und Integration.
Am 12. Juni stand Saarbrücken auf dem Programm. Nach dem Empfang durch das Präsidium des Regionalverbandes VdW Saar ging es auf den Saarbrücker Wackenberg. Dort stand die Besichtigung des Standortes der Bereitschaftspolizei in der Rubensstraße 40 auf dem Programm. An dem Rundgang nahmen auch Wirtschaftsstaatssekretär Jürgen Barke, Hans-Peter Rupp, Leiter der Obersten Landesbaubehörde, und Baudezernent Professor Heiko Lukas teil.
Nach dem Umzug der Bereitschaftspolizei nach Kirkel sollen auf dem Wackenberg neue Wohnungen entstehen. Gelände und Gebäude gehören dem Land. Die weitere Entwicklung und künftige Nutzung soll in einer engen Abstimmung zwischen dem Land, der WOGE Saar und der Siedlungsgesellschaft erfolgen.
In direkter Nachbarschaft zum Kasernengelände liegt der Wohnungsbestand der Saarbrücker gemeinnützigen Siedlungsgesellschaft. Bei der Besichtigung des Quartiers Lucas-Cranach- und Grünewaldstraße erläuterte Hildegard Wald von der Geschäftsführung der Siedlung die Notwendigkeit von Modernisierungsarbeiten in und an den Häusern. Das unter Ensembleschutz stehende Quartier wurde 1938 gebaut und beherbergt 141 Wohnungen. WOGE Saar und Siedlungsgesellschaft wollen sich bei diesen beiden Projekten eng abstimmen und für ein nachbarschaftliches Miteinander von Anfang an sorgen.
Im Anschluss besuchte man das Gemeinwesenprojekt Pädsak in der Rubensstraße. Die Pädsak unterhält zahlreiche Dienste und Einrichtungen, u.a. eine Sozialberatungsstelle, einen mobilen Hilfsdienst, eine Frauentreff oder therapeutische SchülerInnengruppen. Reinhard Schmid und seine Kolleginnen Eva Jung-Neumann und Jutta Knauf schilderten mit eindringlichen Worten, wie notwendig die pädagogische Arbeit im Wohnquartier ist und wie sehr die Bewohnerinnen und Bewohner auf dem Wackenberg auf neue Kita-Plätze angewiesen sind. Hier laufen derzeit erste Planungen in Abstimmung mit der Landeshauptstadt zum Bau eines neuen Kindergartens.
Alle Teilnehmer waren sich darüber einig, dass die Zusammenarbeit zwischen Siedlungsgesellschaft als Wohnungsunternehmen und Pädsak als Gemeinwesenprojekt schon Modellcharakter hat: „Wir begegnen uns auf Augenhöhe und diskutieren durchaus auch einmal von völlig unterschiedlichen Standpunkten aus. Es gibt aber immer zum Schluss eine Lösung, die den Bewohnerinnen und Bewohnern auf dem Wackenberg zu Gute kommt.“, so die Einschätzung von Hildegard Wald.
Am Nachmittag ging es dann weiter in die Julius-Kiefer-Straße. Hier hat die WOGE Saar zwei Wohnhäuser mit insgesamt 15 Wohnungen seniorengerecht und zum Teil barrierefrei umgebaut. An den Altbau wurden unter anderem zwei Aufzugstürme angebaut, um die stufenfreie Erreichbarkeit aller Wohnungen zu gewährleisten. Eine Etage mit rund 400 Quadratmetern hat der Verein MLL – Miteinander leben lernen – gemietet. Hier lebt eine inklusive Wohngemeinschaft, in der behinderte und nicht behinderte junge Menschen gemeinsam wohnen und sich gegenseitig helfen und voneinander lernen. MLL hat übrigens auch im Nauwieser Viertel seit 2009 eine inklusive Wohngemeinschaft in einem Objekt der Siedlungsgesellschaft.
St. Johann mit der Bruchwiese wurde als zweiten Stadtteil, in welchem Siedlungsgesellschaft und WOGE Saar in direkter Nachbarschaft Wohnungen vermieten, besucht. Bei der Siedlungsgesellschaft standen die Wohnhäuser in der Bayernstraße auf dem Programm. Das Unternehmen führt hier seit 2018 Fassaden- und Dachsanierungen durch.
Danach zeigte die WOGE Saar die Wohnhäuser in der Thüringer Straße/Halbergstraße. Die Gebäude mit insgesamt 87 Wohnungen wurden energetisch saniert. Auch wurden der Innenhof des besonderen Ensembles neugestaltet und großzügige Balkone angebaut.
Der Abschluss der Besichtigungstour fand in der sogenannten „Oase im Ostviertel“ (Halberg-, Hellwig-, Lessingstraße und Großherzog-Friedrich-Straße) statt. Hier hat die WOGE Saar das komplette Karree in den Jahren 2008 bis 2010 nach Denkmalschutzvorgaben saniert. Im grünen Innenhof des Schmuckstückes wurde das ehemalige Hofhaus zu zwei behindertengerechten Wohnungen umgebaut.